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    1 year ago

    Hier wurde (abermals) bekräftigt, dass die CDU mitnichten eine rein konservative Partei sei. Ihre tragenden Säulen seien daneben die christliche Soziallehre und eben auch der Liberalismus (mit dem die Christdemokratie zumindest in der gesellschaftspolitischen Dimension in der Nachkriegsära noch erkennbar gefremdelt hatte).

    Und das ist nicht zu unterschätzen. Die Union hat sich selbst früher nicht als “konservativ” angesehen. Die waren vorher schon scheiße, aber der konservative Flügel der Union hat die Partei übernommen und jetzt ist sie noch beschissener.

  • Wirrvogel@feddit.de
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    1 year ago

    https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-friedrich-merz-generalsekretaer-carsten-linnemann-sozialpolitik-afd-1.6019594?reduced=true

    Berlin - Manchmal kann Dennis Radtke nicht anders. Dann muss er seinen Unmut einfach los werden. Radtke ist nicht nur CDU-Europaabgeordneter, sondern auch stellvertretender Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels seiner Partei. Und als solcher hat er es tatsächlich nicht einfach. Gerade hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in einem RND-Interview ziemlich unverblümt verlangt, dass alle Beschäftigten jede Woche eine Stunde länger arbeiten. Daraufhin platzte Radtke mal wieder der Kragen: “Eine Stunde weniger Interviews pro Woche wären vielleicht auch nicht schlecht”, ätzte er. “Angesichts von 1,3 Milliarden Überstunden im letzten Jahr, davon 700 Millionen unbezahlt” seien die Ratschläge seines Parteifreundes Kretschmer doch “sehr schräg”.

    Da lebt noch was in der CDU, zwar eher wie ein Zombie der noch zuckt, aber es zuckt.

    Ihm gehe es jetzt “nicht um eine Links-rechts-Debatte und nicht um Kritik an Friedrich Merz”, sagt Radtke. Eindeutig sei aber doch: “Die Kompetenz der Union auf dem Feld der Sozialpolitik ist in den letzten Jahren schlicht verschüttet worden.” Die CDU müsse jetzt, gerade mit Blick auf den Zuwachs bei der AfD, bei bestimmten Themen “lauter werden”. Wenn zum Beispiel “kein Facharbeiter in der Glasindustrie mehr einen vollen Rentenpunkt mit seinem Jahreslohn erreicht, haben wir nicht nur bei den Renten, sondern auch bei den Löhnen ein Problem”. Das sei “nicht links, sondern Fakt”. Wenn in so einer Lage “jede Woche jemand anderes aus der CDU erklärt, die Leute arbeiten trotz 1,3 Milliarden Überstunden pro Jahr zu wenig oder Rente nach 45 Versicherungsjahren sei etwas Unanständiges, kann die Ampel noch so murksen, dann kommt man nicht vom Fleck in den Umfragen”. Wer so über Lebensleistungen spreche und soziale Verwerfungen ausblende, erweise der CDU “einen Bärendienst”. Die CDU sei schließlich “nicht der politische Arm der BDA, sondern Volkspartei mit Herz”.

    So sau blöd, dass soziale Politik links ist und manche “Linke Wahrheit’” die einzige Wahrheit. Was macht man jetzt wenn man nicht links sein will und die eigene Partei zur Hälfte die FDP und zur andern die AfD kopiert? Mehr wie hilflos mit den Armen rudern kann dieses klitzekleine Flügelchen der CDU aber nicht mehr, so wie es aussieht.